Der Caturra-Kaffee hat sich aus einer natürlichen Mutation der Bourbon Red entwickelt. Es handelt sich um einen reinen Arabica-Kaffee. Entdeckt worden ist er in der Serra do Caparaó, einer brasilianischen Bergkette u.a. mit Gipfeln von knapp 2900, 2850 und 2770 Metern. Als Hochland-Kaffee macht diese Sorte also seinem Namen alle Ehre. Aus dem ursprünglich hohen Kaffeestrauch ist im Laufe der Entwicklung eine Zwergmutation geworden, deren Ertrag um einiges ergiebiger ist als Bourbon-Kaffee und durch den Zwergenwuchs weniger Platz als sie beansprucht. Heute wird der Caturra-Kaffee hauptsächlich in Kolumbien, Peru und Guatemala angebaut. Trotz der relativ ertragreichen und einfachen Ernte, ist die Pflanze anfällig für Kaffeerost. Aus diesem Grund ist der Anbau in Kolumbien weniger geworden. Der aus ihr gefertigte Kaffee besitzt eine helle Säure mit vielen fruchtigen Noten und einem leichten süßlich-nussigem Aroma.
Durch die Forschung zum Kaffeeblattrost ist ein Hybrid entstanden, der aus der kompakten Caturra und einer natürlichen Kreuzung zwischen Arabica und Robusta, einer Hybridpflanze namens Timor (In den 1920er Jahren ist dieser Kaffee auf der Insel Osttimor entdeckt worden) besteht. Diese Kreuzung wird als „Catimor” bezeichnet.
Neben diesem Caturra-Kaffee hat es noch weitere Mutationen aus Bourbon gegeben. In El Salvador hat sich die Pacas-Sorte gebildet und wurde dort im Jahre 1949 entdeckt, während man in Costa Rica in den 1950er Jahren eine natürliche Kreuzung der Sorten Bourbon und Typica gefunden hat: Diese Mutation wird als Villa Sarchi (anderer Name La Luisa bzw. Villalobos Bourbon) bezeichnet und in Höhen von 1600 bis 2200 Metern angebaut. Auch hier hat die Einzelgenmutation zu einem Zwergenwuchs geführt. Gerade dadurch ist die Pflanze optimal an große Höhen und starke Winde angepasst.