Mit dem Cold Drip Kaffee kommt man in den Genuss eines „kalten Kaffees”, der in keiner Weise mit dem herkömmlichen kalt gewordenen Filterkaffee vergleichbar ist. Mit dem Trend zur Entschleunigung ist auch diese Kaffeespezialität sehr beliebt geworden.
Seine Besonderheit liegt in der Zubereitung mit kaltem Wasser, denn dieser Kaffee bekommt kein heißes Wasser zu spüren. Darin liegt auch die Gemeinsamkeit mit dem Cold Brew Kaffee. Doch die weitere Herstellung erfolgt dann sehr unterschiedlich. Während beim Cold Brew die grob gemahlenen Kaffeebohnen in einem Gefäß mit Kontakt zum kalten Wasser verbleiben – und das über ca. 12 Stunden, ist für die Herstellung des Cold Drip eine spezielle Vorrichtung erforderlich. Dieses Gerät besteht aus einem Gefäß mit kaltem (Eis-)Wasser, das auf ein mit den gemahlenen Kaffeebohnen gefülltes Filter tropft. Nachdem das Wasser durch das Kaffeepulver „getröpfelt” ist, wird es in einem darunter stehenden Behälter aufgefangen. Also ist der Kontakt des Wassers mit dem Kaffee im Vergleich zum Cold Brew, wo der Kaffee über die gesamte Zeit im Wasser schwimmt, relativ kurz. Je nach Tropfgeschwindigkeit dauert die gesamte Zubereitungszeit bis das Wasser durchgelaufen ist, zwar auch zwischen 4 und 24 Stunden, aber die Kontaktzeit des Kaffeepulvers mit dem Wasser ist erheblich kürzer. Sie dauert gerade so lange, wie es dauert, bis der Wassertropfen seinen Weg durch den Kaffee in das darunter stehende Gefäß gefunden hat. Wer geschickt ist, kann sich diese sogenannte „Kalttropfvorrichtung” selbst anfertigen. Ansonsten sollte man sich dazu einen „Cold Dripper” besorgen.
Als Belohnung für die lange Wartezeit erhält man einen ungewöhnlich milden Kaffee, der durch seine extrem wenige Säure auch magenschonend ist. Außerdem kann der Cold Drip durch sein langsames Tropfverfahren mit einer Vielzahl von Aromen aufwarten. Je nach Tropfgeschwindigkeit und Mahlgrad kann der gleiche Kaffee als Cold Drip vollkommen unterschiedlich schmecken.
Also ist dieser kalte Kaffee nichts für die schnelle Abkühlung eines Kurzentschlossenen. Hiermit wird eher der Genießer bedient, der seinen Genuss vorher plant und auch über das richtige Equipment verfügt. Da sich das Getränk durchaus noch einige Tage im Kühlschrank aufbewahren lässt, ist ein weniger zeitaufwendiger Genuss in den folgenden Tagen möglich.