Wien wurde vom 14. Juli bis zum 12. September des Jahres 1683 belagert. Diese Zweite Wiener Türkenbelagerung endete durch Johann III. Sobieski, König von Polen, der die Türken zwang, sich zurückzuziehen.
Nach einer Legende ist das erste Kaffeehaus in Wien 1683 nach der Zweiten Belagerung Wiens durch die Türken entstanden. Es ist von Franz Georg Kolschitzky eröffnet worden. Kolschitzky (1644 – 1694) sprach Türkisch und war als Kundschafter tätig. 1667 trat er in den Dienst der Wiener Orientalischen Handelskompanie.
Während die Stadt Wien von den Türken befreit wurde, haben die Bürger in einem Lager, das der Feind verlassen hatte, einige Säcke gefunden, die Kaffeebohnen enthielten. Aber da man nicht wusste, was das für ein Inhalt war, ging man von Kamelfutter aus. In Wien gab es keine Verwendung dafür, weshalb die Säcke verbrannt werden sollten. Doch der König von Polen, Jan III Sobieski, der Wien von den Türken befreite, hat sie stattdessen seinem Dolmetscher und Kundschafter Kolschitzky gegeben, der darum gebeten hatte.
Da Kolschitzky den Konsul der Wiener Orientalischen Handelskompanie nach Konstantinopel begleitet hatte, war ihm der Inhalt der Säcke nicht unbekannt. Vielmehr wusste er, was sich in den ihm überlassenen Säcken befand und kannte sich mit der Verwendung aus. So eröffnete er das erste Wiener Kaffeehaus und schenkte bald seinen ersten Kaffee aus. Zu Beginn ging er seiner Tätigkeit in einem einfachen kleinen Raum nach, der schnell nicht mehr ausreichte. Das Kaffeehaus zog um. Es soll sich dann in der ehemaligen Schlossergassl befunden haben. Seine Gäste bediente Kolschitzky in eine erfundene Tracht gekleidet. Angeblich haben auch manchesmal große Persönlichkeiten der damaligen Zeit das Kaffeehaus besucht. So sollen unter den Gästen Graf Starhemberg und auch Prinz Eugen gewesen sein. Ernst Rüdiger Graf von Starhemberg (1638–1701) war Kommandant der Wiener Stadtverteidigung während der Zweiten Türkenbelagerung. Prinz Eugen von Savoyen – Carignan (1663 – 1736), der in Paris geboren wurde, ist nach Ablehnung der Militärlaufbahn durch Ludwig XIV., König von Frankreich, von Leopold I. , Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, in das Heer aufgenommen worden und war ebenfalls Teil des Entsatzheeres, das Wien befreite.