Wilde Kaffeebohnen

Die Legenden zur Kaffeeentdeckung

Die Entdeckung des Kaffees als Getränk geht nach einer Legende auf den islamischen Propheten Mohammed zurück. Diese Legende soll sich im 6. Jahrhundert ereignet haben. Als er schwer erkrankt war, an Schlafsucht litt und nicht mehr Beten konnte, ist der Erzengel Gabriel ihm erschienen. Der Erzengel hat dem leidenden Mohammed eine dunkle, heiße Flüssigkeit zum Trinken angeboten. Nachdem der Prophet davon getrunken hatte, ging es ihm schnell besser. Er spürte die belebende Wirkung, warf 40 Reiter aus dem Sattel und nahm sich 40 Jungfrauen.

Nach einer anderen Legende aus dem 9. Jahrhundert hat der Ziegenhirte mit Namen Kaldi im Königreich Kaffa, im Hochland von Äthiopien, seine Ziegen beobachtet, und ihm ist aufgefallen, dass sie die ganze Nacht aufgedreht waren und umhersprangen. Außerdem haben sie ihn vom Schlafen abgehalten. Er verfolgte sie und stellte fest, dass sie von einem Strauch mit roten Früchten und weißen Blüten fraßen. Der Hirte nahm die Früchte mit nach Hause. Dort entdeckte er, dass sich in der Frucht zwei kleine Bohnen befanden. Das war so sonderbar, dass er es für Teufelswerk hielt und Mönchen in einem nahe gelegenen Kloster die Bohnen brachte. Als diese dann die Bohnen ins Feuer warfen, wurden sie geröstet und verströmten einen köstlichen Geruch. Durch den ungemein guten Duft wurden die Mönche dazu verleitet, die Bohnen aus dem Feuer zu nehmen und sodann den ersten Kaffee zu trinken.

Aus Kaffa ist auch eine andere Verwendung des Kaffees bekannt: Dort wurde schon vor langer Zeit die rohe Kaffeekirsche gegessen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass Nomaden bereits lange vor dem 9. Jahrhundert die Kaffeefrüchte gekaut haben. Nach anderen Meinungen wurde wohl eher eine aus Tierfett und Kaffeebohnen bestehende Melasse verzehrt.

So sollen auch die Derwische des Sufi-Ordens auf den Kaffee zurückgegriffen haben. Normalerweise haben sie die Blätter des Kathstrauchs benutzt, um sich drehend in Trance zu versetzten. Die Blätter des Strauches werden dabei gekaut, so dass es zu einer berauschenden und anregenden Wirkung kommt. Diese belebende Eigenschaft ist ungefähr mit Koffein vergleichbar. Als einmal keine Blätter vom Kathstrauch zu bekommen waren, ist den Derwischen stattdessen geraten worden, es mit den Kaffeebohnen zu versuchen aufgrund der belebenden und Schwermut vertreibenden Wirkung.

Bildnachweis: