Alexander Roslin. Hans Atelji: Gustaf III Med Frihetsbindeln. Nm 4398 (Ausschnitt)

Das Kaf­fee­ex­pe­ri­ment Gus­tavs III.

Kaf­fee gelang­te im 18. Jahr­hun­dert zum Mode­ge­tränk. Auch in Schwe­den erfuhr das Getränk immer grö­ßer wer­den­de Beliebt­heit. Aller­dings betrach­te­ten Vie­le auch den Kaf­fee als töd­li­ches Gift. Nach einer Anek­do­te war auch König Gus­tav III. (geb. 24.01.1746 – gest. 29.03.1792) der Über­zeu­gung, Kaf­fee füh­re zu einem vor­zei­ti­gen Tod. Es han­de­le sich um ein lang­sam wir­ken­des Gift, das eine Bedro­hung für die Gesund­heit der gesam­ten Bevöl­ke­rung darstelle. 

Um die schäd­li­chen Aus­wir­kun­gen des Kaf­fee­trin­kens zu bewei­sen, beschloss der König wäh­rend sei­ner Regent­schaft (1771 – 1792) in der zwei­ten Hälf­te des 18. Jahr­hun­derts, ein medi­zi­ni­sches Expe­ri­ment durch­zu­füh­ren. Zwei iden­ti­sche Zwil­lin­ge, Gefan­ge­ne, die zum Tode ver­ur­teilt waren, soll­ten wäh­len, zwi­schen dem Gal­gen und dem Dasein als Ver­suchs­ka­nin­chen. Da sie wei­ter­le­ben woll­ten, erklär­ten sie sich bereit, an dem Expe­ri­ment teil­zu­neh­men. Der König gab einem Gefan­ge­nen jeden Tag drei Kan­nen Kaf­fee zu trin­ken und dem ande­ren Tee. So woll­te er fest­stel­len, ob die Geträn­ke ihre Lebens­dau­er beein­träch­tig­ten. Der König war voll­kom­men davon über­zeugt, dass der Kaf­fee­trin­ker bald an star­ken Schmer­zen durch Kof­fe­in ster­ben wür­de. Unter der Auf­sicht zwei­er Ärz­te wur­de das Expe­ri­ment bis zum Tod der Gefan­ge­nen fort­ge­setzt. Scherz­haft bezeich­net man die­ses Expe­ri­ment als die ers­te schwe­di­sche kli­ni­sche Studie.

Die bei­den Gefan­ge­nen tran­ken Tag für Tag und Tas­se für Tas­se ihren Kaf­fee bezie­hungs­wei­se Tee. Die Zeit ver­ging und als Ers­tes starb einer der Ärz­te. Die Zwil­lin­ge haben wei­ter den Kaf­fee und Tee getrun­ken, bis plötz­lich auch der ande­re Arzt starb. Danach fand auch König Gus­tav III. den Tod. Er wur­de wäh­rend eines Mas­ken­balls an der Stock­hol­mer Oper am 29. März 1792 erschos­sen. So erleb­te der König das End­ergeb­nis sei­nes Expe­ri­ments nicht mehr. Zu guter Letzt starb der Tee­trin­ker als ers­ter der Zwil­lin­ge im respek­ta­blen Alter von 83 Jah­ren starb. Wann der Kaf­fee­trin­ker ver­starb, ist nicht überliefert.

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