Die Kaffeepflanze gedeiht unter tropischen Bedingungen (23. Breitengrad) am besten. Einerseits benötigt sie eine konstante und warme Außentemperatur – andererseits eine hoher Luftfeuchtigkeit. Besonders wohl fühlt sich die Pflanze in Höhenlagen, wenn sie in leicht saurem Boden eingepflanzt wird. Vermeiden sollte man Temperaturschwankungen. Außerdem kann die Pflanze bereits bei ca. 10 ° C erfrieren.
Also sind die natürlichen Gegebenheiten in Deutschland nicht unbedingt geeignet für die Kultivierung einer Kaffeepflanze. Mit der künstlichen Herstellung der Lebensbedingungen ist allerdings die Haltung von Kaffeepflanzen auch in unserem Breitengrad möglich. Wobei Kaffee als Zierpflanze nicht zwingend heißt, dass man eines Tages auch Kaffeekirschen ernten kann. Sogar beim Anbau im „Kaffeegürtel” dauert es bis zu 6, 7 Jahre, bevor man mit einem nennenswerten Ertrag rechnen kann. Doch es ist nicht unmöglich, auch in einer „Indoor-Haltung” ernten zu können! Auf wirtschaftliche Rentabilität muss man aber verzichten.
Ist das Interesse geweckt, einen Versuch zur Haltung einer Kaffeepflanze zu starten, gibt es diverse Möglichkeiten, sich kleine Pflanzen als „Minikaffeepflanze” bzw. Keimlinge zu besorgen. Damit die Pflanze gedeiht, sollte man stets an die natürlichen Bedürfnisse des Kaffees denken:
- gleichbleibende Temperatur ( ca. 23 ° C), die am Äquator vorherrscht
- tropische, d.h. hohe Luftfeuchtigkeit
- Zugluft vermeiden (geschieht im Anbaugebiet durch andere hohe Pflanzen wie z.B. Maisfelder)
- kein direktes Sonnenlicht (wird im Anbaugebiet durch Schattenpflanzen gewährleistet)
- regelmäßige Wasserzufuhr
Auch wenn die Kaffeepflanze sehr langsam wächst, soll man nicht unberücksichtigt lassen, dass sie im natürlichen Lebensraum ein mehrere Meter hoher Strauch bzw. Baum werden kann. Im heimischen Treibhaus bleibt es allerdings meistens bei einer Höhe von 1,5 bis 2 Metern. So kann die Kaffeepflanze sich zu einer wunderschönen Solitärpflanze entwickeln, die mit ihren wachsartig versiegelten Blättern einen glänzenden Blickfang bildet.
Darüber hinaus kann – bei perfekter Nachahmung der natürlichen Wachstumsbedingungen – die Zimmerpflanze den Gärtner auch mit einer Blüte belohnen. Nach ungefähr 4 Jahren können sich die ersten Blüten entwickeln, wobei sie sich hauptsächlich während der Nacht öffnen. Doch ein langes Wachbleiben lohnt sich in jedem Fall: Denn die in strahlendem Weiß gehaltenen sternförmig wachsenden Blüten verströmen einen intensiven Duft. Sie wachsen an den Blattachseln und sind vier- bis neunzählig. An einer ausgewachsenen Kaffeepflanze können im Extremfall an die 40.000 Blüten im Frühling oder Sommer wachsen (was auf einer Plantage natürlich dann eine dementsprechend hohe Ernte an Kaffeekirschen bedeutet). Leider ist die Blütezeit auf wenige Tage in einem Jahr beschränkt.
Bildnachweis:
- Kaffeeblüte: Pikist | CC0 1.0 Universal